Bildung wird allgemein als das wirksamste Mittel anerkannt, um Mädchen zu stärken und sie vor der Verletzung ihrer Menschenrechte zu bewahren.
Nach der indischen Verfassung von 1950 darf zwar kein Inder wegen seiner Kaste diskriminiert werden, aber die Realität ist eine andere. Die Kastenstrukturen bestimmen immer noch das Leben in Indien. Wer als «Dalit» geboren wurde, steht ganz unten in der Hierarchieordnung. Die meisten von ihnen leben bis heute in Armut. Besonders in ländlichen Regionen ist die Diskriminierung der Dalits noch sehr verbreitet. Auf der untersten Stufe stehen arme Dalit-Frauen. Diskriminierung und Ausgrenzung in der Schule nehmen ihnen nicht nur Perspektiven, sondern tragen auch noch dazu bei, dass sie Opfer von Kinderarbeit und sexueller Ausbeutung werden.
Die Diözese Vijayawada setzt sich seit acht Jahrzehnten dafür ein, dass sich die Armen und Ausgegrenzten aus den Fängen von Armut, Analphabetismus und Ausbeutung befreien können.
Die Erfahrung hat gezeigt, dass Mädchen nach Abschluss der Grundschule und in vielen Fällen auch nach Abschluss der Sekundarschule ihre Ausbildung abbrechen. Dies ist ein weit verbreitetes Phänomen. Dies ist vor allem auf kulturelle Denkweisen zurückzuführen, die Druck auf Mädchen ausüben: „Wenn du zu viel lernst, kannst du nicht heiraten“; „Mädchen sind für andere Aufgaben im Haushalt bestimmt“ usw.
So brechen viele Mädchen nach Abschluss der Grundschule die Ausbildung ab.
Dies mit fatalen Folgen:
– Kinderheirat
– sexuelle Ausbeutung
– Kinderarbeit
– und Menschenhandel
sind in vielen ländlichen Gebieten allgegenwärtig. Mit der Aussicht auf ein besseres Leben verlassen viele Mädchen ihre Heimat, um dann in verschiedenen Ländern in noch grösserem Elend zu leben. Viele Eltern haben nie wieder etwas von ihren Töchtern gehört.
Das Projekt Talitha Cumi Unnati der Diözese Vijayawada will mit diesem Mythos aufräumen und zeigen, dass Mädchen und Frauen die gleiche Würde haben wie Jungen und Männer und dass sie mit der gleichen Intelligenz und dem gleichen Potenzial ausgestattet sind, um Leistungen zu erreichen, die jeder andere Mensch anstreben und erreichen kann.
Die Anfänge von Talitha Cumi sind bescheiden. Im Juni 2019 begann Talitha Cumi, junge und heranwachsende Mädchen aus den ausgegrenzten und benachteiligten Gemeinschaften in Andhra Pradesh eine finanzielle Unterstützung in Form eines kleinen Stipendiums zukommen zu lassen. Damit kann den Mädchen eine Ausbildung zur Krankenschwester ermöglicht werden. Durch Bildung und Beruf, verändert sich ihr Leben dramatisch, der Mädchenhandel geht zurück und die Kinderheiratsrate sinkt. Initiiert wurde dieses Projekt von der Diözese Vijayawada, um Dalit-Mädchen eine bessere Zukunft zu ermöglichen
2024
Vielen Dank an den Advents-Träff von Triesenberg!
Wir haben von Ihnen eine grosszügige Spende erhalten. Dieser Treffpunkt in der Weihnachtszeit hat es ermöglicht, eine bedeutende Summe für das Hilfswerk Liechtenstein zu sammeln.
2023
2021
Auch 2021 hat das HWL 10 Mädchen aus den unteren Kasten eine Ausbildung in medizinischen und pflegerischen Berufen ermöglicht. Die Mehrheit der Eltern sind Tagelöhner und mit dem täglichen Überlebenskampf beschäftigt. An den Kosten der Ausbildung können sie sich nicht beteiligen.
2020
Die Mehrheit der Eltern der Mädchen sind Tagelöhner und mit dem täglichen Überlebenskampf beschäftigt. Obwohl die Kosten pro Tag und Mädchen nur einen 1 Franken ausmachen, können Eltern die Ausbildung nicht finanzieren.
Das HWL freut sich, 16 Mädchen bei der Ausbildung zur Krankenpflegerin unterstützen zu können, um ihnen damit eine bessere Zukunft zu ermöglichen.
Wie uns Pater Don Bosco bei seinem Besuch erzählt, verlassen viele Mädchen der unteren Kasten wegen mangelnder Arbeit seine Diözese Vijayawada, um in arabischen Ländern die Stelle als Haushaltshilfen anzutreten. Viele Eltern haben nie wieder etwas von ihren Töchtern gehört.