Das Kinderheim Pokrova konnte 2017 sein 10-jähriges Jubiläum feiern.
Anfangs nahmen die Patres des Salesianer-Ordens drei Strassenkinder in Pflege und seither ist die Zahl der Kinder ständig gewachsen. Heute leben dort 70 Buben im Alter von 6 – 18 Jahren und mehr als 120 Kindern konnte während dieser Zeit ein Zuhause geboten werden.
Es sind Waisenkinder, von Obdachlosigkeit bedrohte Kinder und Kinder, deren Eltern das Sorgerecht entzogen wurde.Im Heim arbeiten die Betreuer ganz nach dem Geist des Salesianers Don Bosco. Sie bauen auf Liebe und Vertrauen und sie leben wie in einer grossen Familie. Eine christliche Erziehung und eine gute Bildung sollen ihnen eine Zukunftsperspektive eröffnen. Die Kinder bleiben dort bis sie in die Selbständigkeit entlassen werden.
Seit Anfang an unterstützt das Hilfswerk Liechtenstein dieses Heim finanzielle und kann damit zum Lebensunterhalt dieser Kinder beitragen. Philipp Risch aus Triesen, der für einige Jahre in Lviv lebte, hat engen Kontakt zu diesem Haus und informiert uns über das Geschehen. Ebenfalls besucht uns der Heimleiter Pater Michaelo regelmässig.
2022 März, Flucht aus dem Kinderheim
Wegen des Krieges mussten die Kinder vom Kinderheim Pokrova in Lemberg (Lviv) in Sicherheit gebracht werden. Sie wurden in befreundete Kinderheime in die Slowakei und nach Polen gebracht.
2021 Schwierige Lebenssituationen der Kinder
Seit 2007 unterstützt das Hilfswerk Liechtenstein das Kinderheim Pokrova in Lviv. Derzeit wohnen dort 70 Buben im Alter von 6-18 Jahren. Immer wieder kommen neue Anfragen zur Aufnahme von Kindern, weil der Staat mit der schwierigen Situation nach der Schliessung der staatlichen Waisenhäuser nicht zurechtkommt. Auch die Vormundschaftsbehörde der Stadt Lviv bittet das Kinderheim oft um Hilfe.
Gerade im März wurden wieder drei Kinder aufgenommen. Ein Bub, der nach dem Tod der Mutter zum Vollwaisen geworden ist und zwei Brüder im Alter von 6 und 8 Jahren. Das Jugendamt hat der Mutter das Sorgerecht entzogen, da sie alkoholabhängig ist und die Kinder mehrmals für längere Zeit allein gelassen hat. Die Brüder hatten oft kein Essen und gingen nicht zur Schule.
Da ein grosser Teil der Kinder vor Eintritt in das Kinderheim in belastenden Lebenssituationen wohnten, brauchen viele psychologische Hilfe. Obdachlosigkeit, Vernachlässigung und Gewalt in der Familie haben tiefe Wunden und Ängste in den Seelen der Kinder hinterlassen.
Die Betreuer des Heimes arbeiten nach der Gesinnung des Salesianers Don Bosco mit dem Motto: ‚Motivieren, nicht bestrafen‘. Gewohnt wird in kleinen Gruppen, um den Kindern eine familiäre Atmosphäre zu bieten. Dieses Erziehungssystem ermöglicht es, jeden Bub individuell zu unterstützen und zu fördern.
2018 Juni Besuch Erbprinzenpaar im Kinderheim Pokrova
Auf Einladung des Präsidenten der Ukraine, Petro Poroschenko, weilten S.D. Erbprinz Alois und I.K.H. Erbprinzessin Sophie von und zu Liechtenstein vom 5. bis 7. Juni 2018 in der Ukraine. Im Zentrum des Besuchs stand der Austausch mit Präsident Poroschenko. Es handelte sich um den ersten offiziellen Besuch auf Ebene Staatsoberhaupt in der Ukraine.
Den Abschluss der Ukraine Reise bildete ein Besuch im Kinderheim Pokrova. Dieses Heim, das rund 65 Waisenkindern eine Heimat bietet, wird seit Jahren vom Hilfswerk Liechtenstein unterstützt.
Lesen Sie mehr zum Besuch des Erbprinzenpaares in der Ukraine
Oleh Kobytskyj – ein Junge aus dem Kinderheim –
hat einen kurzen Bericht geschrieben, wie er den Besuch erlebt hat:
„Ich freute mich sehr, als ich erfahren habe, dass uns Erbprinz Alois und Erbprinzessin Sophie aus dem Land Liechtenstein besuchen werden. Ich und alle anderen Jungs erfuhren davon über Pater Michailo. Wir waren sehr gespannt und entschieden uns etwas auf das Treffen vorzubereiten: Wir probten Lieder, fanden auf der Landkarte das Land Liechtenstein und erfuhren bei der Vorbereitung sehr viel über Liechtenstein.
Das Fürstentum Liechtenstein hilft uns seit 2005. Wir warteten ungeduldig auf den Tag des Besuchs und endlich war das Warten vorbei. An unserem Gebäude wehten zwei Flaggen – die Flagge Liechtensteins und die Flagge der Ukraine. Wir empfingen das Erbprinzenpaar. Der Erbprinz und die Erbprinzessin gefielen uns sehr. Sie waren sehr schön, liebenswürdig und lustig. Der Erbprinz gab jedem von uns die Hand. Wir zeigten mit Freude unser Haus, das unser Zuhause ist, sangen Lieder, schauten ein Video. Und jedem von uns schenkte die fürstliche Familie besondere Bleistifte mit einem Krönchen und der Flagge Liechtensteins. Zur Erinnerung machten wir Fotos. Das Erbprinzenpaar trug sich in unser Gästebuch ein. Dieser Besuch wird uns immer in Erinnerung bleiben. Wir bedanken uns bei der fürstlichen Familie und dem Land Liechtenstein.“
2018 März Besuch Pater Michealo, Leiter des Kinderheimes
2014 Eröffnung eines weiteren Wohngebäudes
Im Juni 2014 wurde ein weiteres Wohngebäude eröffnet. Das Heim hat jetzt Platz für 67 Waisenkinder und bedürftige Jugendliche.
Unsere ehemalige Präsidentin Beatrice Amann hat das Kinderheim kurz nach seiner Einweihung im Juli 2014 besucht.
2007 Eröffnung des Wohnhauses Pokrova
Im Jahr 2007 nahmen die Salesianer Patres drei Strassenkinder in Pflege. Sie entschlossen sich dann in Kooperation mit dem Jugendamt von Lemberg, das Wohnhaus Pokrova (auf Deutsch: Schutzmantel der Muttergottes) für ca. 15 Waisenkinder zu eröffnen. Seitdem ist die Anzahl der Kinder stetig gewachsen.
1992 Eröffnung des Jugendzentrum Lemberg (ukrainisch Lviv)
Als die Salesianer Don Boscos 1992 in Lemberg (ukrainisch Lviv) das Jugendzentrum Casa Famiglia eröffneten, fielen ihnen die grosse Anzahl Waisenkinder auf, die kein Zuhause hatten. Grund dafür waren die überfüllten staatlichen Heime. Viele bedürftige Kinder und Jugendliche landeten daher auf der Strasse, wo sie Gewalt und Drogen erwartete.