Begonnen hatte alles 1991 mit einem Vorfall von häuslicher Gewalt: Eine im siebten Monat schwangere Frau erbat Hilfe von Schwester Lucy, weil ihr Mann gedroht hatte, sie umzubringen, wenn sie noch einmal nach Hause käme, denn er hätte inzwischen eine Neue. Die katholische Nonne konnte der Frau damals keinen Unterschlupf gewähren, weil die Regeln des Konvents dies nicht erlaubten und die Frau zudem eine Hindu war. Nachdem die Schwangere nach Hause zurückgekehrt war, setzte ihr Mann seine Drohung in die Tat um, übergoss diese mit Benzin und zündete sie an. Weder die Frau noch ihr Kind konnten gerettet werden. Schwester Lucy wurde von schweren Schuldkomplexen und Selbstvorwürfen geplagt bis hin zu Depressionen. Auf Anraten ihrer Freude wandte sie sich an einen katholischen Priester, der ihr riet, dass sie diese Zustände nur selber ändern könne – statt auf Hilfe zu warten.